Würden Sie gerne auf diese Nachricht reagieren? Erstellen Sie einen Account in wenigen Klicks oder loggen Sie sich ein, um fortzufahren.


Das große Medienforum
 
StartseiteStartseite  PortalPortal  Neueste BilderNeueste Bilder  SuchenSuchen  AnmeldenAnmelden  Login  

 

 As long as you´re Mine

Nach unten 
AutorNachricht
Jules
Moderator
Moderator
Jules


Weiblich
Anzahl der Beiträge : 655
Alter : 42
Ort : Nähe Stuttgart
Anmeldedatum : 02.01.09

As long as you´re Mine Empty
BeitragThema: As long as you´re Mine   As long as you´re Mine EmptyDi Feb 03, 2009 12:51 am

Disclaimer: Sowohl Ralph Fiennes, als auch Jason Isaacs und sämtliche Personen die nicht meinem Köpfchen entsprungen sind, gehören sich natürlich selbst und ich kenne sie nicht (leider Laughing). Der Inhalt entstammt meiner Phantasie und ich verdiene kein Geld damit.



**********

As long as you´re Mine

**********

Kapitel 1


Zehn vor Zehn.

Eigentlich hätte er schon vor über einer Stunde aufstehen wollen. Als er jedoch versucht hatte, vorsichtig seinen Arm zu befreien, hatte sie sich umgedreht, ihren Kopf auf seine Brust gelegt und weitergeschlafen.
Jetzt ringelten sich wirre Locken auf seiner Brust, ihr Arm ruhte auf seiner Hüfte und mit ihrem Bein hatte sie es irgendwie geschafft, sich gleichzeitig um die Decke und sein Bein zu schlingen.
Vorsichtig, um sie nicht zu wecken, hob Ralph den Arm und rückte das Kissen unter seinem Kopf zurecht. Eigentlich war es albern, er könnte genauso gut auch einfach aufstehen und sie weiterschlafen lassen. Allerdings fragte er sich immer noch, was genau eigentlich passiert war, das er ausgerechnet mit ihr nach Hause gegangen war. Und nicht nur das.
Dafür das sie eigentlich nicht die Art Frau war, der er sich freiwillig näherte und sie ihn auch nicht ausstehen konnte, was sie ihm bei jeder sich bietenden Gelegenheit auch sagte, war die letzte Nacht doch sehr harmonisch verlaufen. Zumindest ab dem Zeitpunkt, als sie bei ihm waren.
Davor war alles gewesen wie immer. Sie waren sich aus dem Weg gegangen und hatten sich zwangsläufig unterhalten, wenn sie mussten. Ralph wandte den Blick von ihren Locken ab und sah nachdenklich das Bild an, das gegenüber von seinem Bett hing.


Ralph hatte Jason nach gesehen, als dieser sich etwas zu trinken holen gegangen war. Als das Schweigen langsam peinlich wurde, hatte er sie angesehen. „Spielst Du immer noch am Theater?“
„Stell Dir vor, es gibt Menschen die verdienen damit ihr Geld.“
„Und mit was verdienst Du gerade Dein Geld?“ hatte er sie betont höflich gefragt, obwohl ihm die Spitze gegen ihn nicht entgangen war. Was auch immer Kate gegen ihn hatte, dass er nicht nur Theater spielte sondern auch Filme drehte war auf jeden Fall ein Punkt.
Einen Moment lang hatte sie ihn abschätzend angesehen, ehe sie ihm schließlich doch geantwortet hatte. „Tennesse Williams.“
„Endstation Sehnsucht?“ Dass sie Williams spielte hatte ihn ehrlich überrascht. „Ich wusste gar nicht, dass das in Paddington läuft.“
„Liegt vielleicht dran, dass Du so selten mal nach Paddington kommst. Liegt ja nicht gerade auf dem Weg von London nach L.A.“
„Vielleicht sollte ich mal einen Umweg machen, wäre bestimmt interessant.“ Zufrieden hatte er bemerkt wie er sie mit seiner Ankündigung verunsichert hatte, denn als sie sich an ihrem Wein verschluckte, war jegliche Überheblichkeit aus ihrem Blick gewichen gewesen.
„Du willst Dir das ansehen?“
„Entgegen Deiner Meinung bin ich durchaus sehr am Theater interessiert.“
„Das erklärt natürlich die vielen Filme die Du drehst.“
„Komisch, und ich dachte Du wärst hier, weil Du an dem Film mitgearbeitet hast.“
„Im Gegensatz zu Dir, muss ich keine Filme machen, in denen ich die Hauptrolle spiele.“ Einen Moment lang hatte er ihren herausfordernden Blick erwidert, dann hatte er sich von ihr abgewandt.


Ralph wandte den Blick von der gegenüberliegenden Wand ab und sah auf ihren Kopf hinunter, als sie sich bewegte. Sie drehte jedoch lediglich den Kopf und schmiegte sich im Schlaf noch enger an ihn.
Nachdenklich strich er ihr eine Locke aus der Stirn und überlegte, wie sie eigentlich auf die Idee kam, dass er nur deshalb Filme drehte. Eigentlich war genau das Gegenteil der Fall. Er suchte sich die Filme nicht nach der Größe der Rolle aus, sondern danach, wie sehr ihn eine Rolle reizte und welche Herausforderung es für ihn war.
Während er ihr beim Schlafen zusah, kam ihm unwillkürlich die Frage in den Sinn, ob sie sich jemals Gedanken darüber gemacht hatte, das sie ihn völlig falsch einschätzte.


Als er sich an der Bar umgedreht hatte, war er mit ihr zusammengestoßen. Reflexartig hatte er den Arm ausgestreckt und sich entschuldigt. „Verzeihung.“
„Verdammt!“ hatte sie zuerst geflucht, ehe sie ihn erkannte und sofort seinen Arm von sich geschoben hatte. „Sag mal verfolgst Du mich?“
„Natürlich.“ Hatte er schlicht erwidert und ihr eine Serviette entgegengestreckt.
„Klar.“ Spöttisch hatte sie eine Augenbraue nach oben gezogen und ihm die Serviette aus der Hand gerissen. „Soll ich Dir die Schwimmwesten und den Notausgang zeigen?“
„Bitte?“
„Ich dachte Du verfolgst nur Stewardessen.“
Erst irritiert, dann wütend hatte er sie angesehen, als er ihre Anspielung verstanden hatte. „Du denkst ziemlich viel, kann das sein?“
„Nicht jede Frau hat einen IQ der sich auf eine Scheibe Toast schmieren lässt.“
„Was soll das denn jetzt schon wieder heißen?“
„Ach komm schon. Du weißt genau was ich meine. Es waren doch Deine Frauen die ständig in irgendwelchen Zeitungen waren, nicht meine.“


Kate hatte nicht nur ein ziemlich falsches, sondern auch ein ziemlich schlechtes Bild von ihm. Was ihn daran jedoch am meisten störte, war die Arroganz, mit der sie sich ein Urteil erlaubte, obwohl sie ihn gar nicht kannte. Für einen Moment kam ihm der Gedanke, das er ihr genauso Unrecht tat, da er sie ebenfalls nicht kannte. Im Gegensatz zu ihr jedoch, war er anfangs freundlich zu ihr gewesen. Kate hatte ihn vom ersten Moment an spüren lassen, dass sie nicht viel von ihm hielt.
Trotzdem lag sie jetzt neben ihm im Bett und Ralph, überlegte immer noch wann auf der Fahrt von den Studios zurück nach London es begonnen hatte schief zu laufen. Wenn er die Wahl gehabt hätte, sich eine Frau auszusuchen, wäre Kate eindeutig die letzte gewesen die er in Betracht gezogen hätte.


Es war nicht einfach gewesen ein Taxi zu bekommen, schon gar nicht um diese Uhrzeit und nicht so weit außerhalb von London. Er hatte bereits draußen gewartet und war dementsprechend überrascht, als Kate plötzlich ebenfalls nach draußen kam.
„Jetzt verfolgst Du mich.“
„Hättest Du wohl gerne.“ Sie hatte sich ihre Jacke übergezogen und in ihrer Handtasche gewühlt.
„Ich könnte mir nichts Schöneres vorstellen.“
„Oh Du kannst ja ironisch sein.“
„Ich kann sogar noch ironischer sein. Da kommt ein Taxi und wir werden es uns teilen müssen.“ Er deutete auf das Auto das sich dem Eingang des Studios näherte.
„Heute muss mein Glückstag sein!“ Spöttisch hatte sie ihn angegrinst, war in das Taxi gestiegen und hatte aus dem Fenster gestarrt. Kopfschüttelnd war er ihr nachgegangen, hatte sich in die andere Ecke gesetzt und ebenfalls aus dem Fenster gesehen.
Eine ganze Weile hatten sie sich angeschwiegen, dann war es der Taxifahrer gewesen, der schließlich gesprochen hatte.
„Ende einer Party ist nicht gut um Beziehung zu beenden.“ Erklärte er mit einem Blick in den Rückspiegel.
„Was?“ Ruckartig hatte Kate nach vorne gestarrt.
Er hatte seinen Blick von Kate zu dem indischen Taxifahrer schweifen lassen, der ihm im Rückspiegel zuzwinkerte. „Nix gut im Streit gehen nach Hause.“
„Wir haben keine Beziehung!“ Kopfschüttelnd hatte sie aufgelacht, ihm einen spöttischen Blick zugeworfen und dann wieder aus dem Fenster gesehen.
Er wusste selbst nicht was genau es war. Ihre Überheblichkeit, ihre Arroganz ihm gegenüber oder einfach die Art wie sie mit ihm sprach und über ihn dachte. Was es auch gewesen war, er hatte ihr eines auswischen, und sie verunsichern wollen. Er hatte schlicht und einfach ihre Arroganz zum bröckeln bringen wollen. Also hatte er sich zu ihr gebeugt, ihr eine Hand auf den Arm gelegt und sie strahlend angelächelt.
„Schatz, vielleicht hat er ja recht.“
„Sag mal spinnst Du?“ Obwohl sie versucht hatte seine Hand wegzuschieben, hatte er sie liegenlassen.
„Liebling, Du musst endlich mal anfangen zu unserer Liebe zu stehen.“ Dann hatte er sich noch näher zu ihr gebeugt und sie einfach geküsst.


Er sah auf sie runter und fuhr sich mit der Hand durch die Haare. Er hätte sie eindeutig nicht küssen sollen, denn ab da war irgendwie alles schief gegangen. Erst hatte sie ihn von sich geschoben und ihm eine Ohrfeige gegeben, dann hatte sie ihn ihrerseits geküsst.
Was auch immer in sie gefahren war, er hatte sich nicht die Mühe gemacht, sie weiter herauszufordern, sondern hatte auf den Kuss reagiert. Er hatte dem Taxifahrer seine Adresse gegeben, Kate näher an sich gezogen und hatte den ganzen Rückweg nach London mit ihr geknutscht.

Fünf nach Zehn.

Ralph beobachte die Zeiger der Uhr eine Weile und überlegte ob er doch einfach gehen und ihr einen Zettel schreiben sollte. Da Kate ihre Meinung über ihn vermutlich letzte Nacht nicht geändert haben würde, würde sie ihn nicht noch mehr für ein Arschloch halten, als sie es ohnehin schon tat.
Als sie sich erneut bewegte und im Schlaf seufzte sah er sie wieder an. Unwillkürlich lachte er leise auf, als er daran dachte, dass sie ihre Abneigung auch nicht abgelegt hatte, als sie bei ihm angekommen waren.


„Du brauchst Dir nichts darauf einbilden!“ hatte sie ihn angefahren, kaum das er die Türe hinter ihr geschlossen hatte.
„Worauf? Das sich Miss Rühr-mich-nicht-an mir an den Hals wirft?“
„Genau das meine ich! Ich bin keines von Deinen…“
Er hatte sie unterbrochen, indem er sie mit dem Rücken an die Türe gedrückt hatte. Ohne mit der Wimper zu zucken griff er nach ihren Oberschenkeln. Dann hatte er sie hochgehoben und wieder geküsst, während er sie ins Esszimmer getragen hatte.
Kaum hatte er sie auf der Tischplatte abgesetzt und sich von ihr gelöst, als sie schon wieder auf ihn losgegangen war. „Du bist sowas von selbstgefällig!“
Er hatte nichts darauf erwidert, sondern nach ihren Armen gegriffen und sie so mit dem Rücken auf die dunkle Platte gedrückt. Ohne auf weitere Einwände zu achten, hatte er ihr kurzerhand das Top über den Kopf gezogen und es achtlos auf den Boden geworfen.
„Und Du bist immer noch in meinem Haus!“ hatte er erwidert, ehe er sie wieder geküsst hatte.


Und nun war sie immer noch hier. Er hatte eigentlich damit gerechnet, da sie gehen würde, stattdessen hatte sie sich ohne Einwände später von ihm ins Schlafzimmer tragen lassen, wo sie erneut miteinander geschlafen hatten, ehe sie schließlich eng an ihn geschmiegt eingeschlafen war.
Als er sie jetzt ansah, kam ihm in den Sinn, das es vielleicht besser gewesen wäre, wenn sie gegangen wäre. In der letzten Nacht, hatte er sich nicht daran gestört, im Gegenteil, er hatte sich wohl dabei gefühlt, zu wissen, dass sie da war. Jetzt jedoch, und vor allem nüchtern betrachtet, wäre es ihm lieber, wenn er sie nicht hätte sehen müssen.
Er war schon immer jemand gewesen, der Konflikten eher aus dem Weg ging. Und der Konflikt lag nun dicht an ihn geschmiegt neben ihm in seinem Bett und wartete nur darauf auszubrechen.
Ralph schüttelte leicht den Kopf und beobachtete erneut den Sekundenzeiger der Uhr. Selbst wenn sie nicht hier aufwachen würde, hätte er ihr nicht aus dem Weg gehen können. Jason hatte ihm erzählt, dass Paul und David ihr einen Job für den nächsten Film angeboten hatten. Und Kate hatte zu gesagt.
In den letzten Wochen, hatte er kaum Kontakt zu ihr gehabt am Set. Während er lediglich die Szene auf dem Friedhof gedreht hatte, war Kate für die Choreographie und die Proben für den Weihnachtsball zuständig gewesen. Meistens hatten sie sich eher zufällig irgendwo in den Gängen oder in der Kantine gesehen. Und wenn sie sich gesehen hatten, hatte sich ihre Begegnung auf ein kurzes „Hallo“ beschränkt.
Bei den nächsten Dreharbeiten würde er allerdings mehr Zeit mir ihr verbringen, da sie dann für das Zauberstabtraining und die Kampfproben zuständig sein würde. Wenn sie die Nacht nicht hier verbracht hätte, hätte er fast 1 Jahr Zeit gehabt, sich darauf vorzubereiten. Stillschweigend hätte er die letzte Nacht einfach vergessen können, ohne sich für irgendetwas entschuldigen oder rechtfertigen zu müssen.
Ralph wandte den Blick erneut von der Uhr ab und sah sie wieder an. Eigentlich hätte er sich überhaupt nicht vor ihr rechtfertigen oder entschuldigen müssen. Er hatte sie schließlich nicht vergewaltigt. Vielmehr hätte er sich vor sich selbst rechtfertigen müssen.
Ausgerechnet Kate! Dachte er zum wiederholten Male, seit er aufgewacht war. Wenn man es genau nahm, war er selbst Schuld an dieser Situation. Er hätte diesem Problem auch einfach aus dem Weg gehen können, stattdessen hatte er sich dieses Problem selbst in sein Bett geholt.
Dieser Gedanke war es, der ihn schließlich dazu brachte, seinen Arm vorsichtig unter ihrem Kopf hervorzuziehen, die Decke zurück zu schlagen und doch auf das altbewährte Mittel der Flucht zurückzugreifen. Er würde ihr einen Zettel schreiben, gehen, sich den Tag um die Ohren schlagen und erst wieder nach Hause gehen, wenn er sicher sein konnte, das sie weg war. Kate hielt ihn ohnehin schon für einen selbstgefälligen Mistkerl, also würde es keinem Schaden, wenn er sich genauso verhielt.
Nach oben Nach unten
Jules
Moderator
Moderator
Jules


Weiblich
Anzahl der Beiträge : 655
Alter : 42
Ort : Nähe Stuttgart
Anmeldedatum : 02.01.09

As long as you´re Mine Empty
BeitragThema: Re: As long as you´re Mine   As long as you´re Mine EmptyDo Feb 05, 2009 1:55 am

Kapitel 2


Kate drehte sich um, vergrub ihr Gesicht in den weichen Laken und erstarrte, als ihr bewusst wurde, durch was sie aufgewacht war. Irgendetwas war nicht so wie es sein sollte. Jedenfalls nicht in ihrem Apartment, ihrem Schlafzimmer und vor allem ihrem Bett. Je mehr der verschlafene Zustand nachließ, umso deutlicher trat ihr die Erinnerung an die letzte Nacht vor Augen. Dann wurde ihr klar, was sie geweckt hatte. Die Bewegungen und leisen Geräusche die er gemacht hatte, als er aufgestanden war.
Abwartend blieb sie liegen und schlug die Augen erst auf, als sie die Türe hinter ihm leise ins Schloss fallen hörte. Seufzend drehte sie sich auf den Rücken und fuhr sich mit der Hand über die Augen.
Nebenan begann die Dusche zu rauschen und während Kate an die Decke starrte, dachte sie fieberhaft darüber nach, wie es soweit hatte kommen können, dass sie ausgerechnet in seinem Bett aufwachte.
Vielleicht hatte sie doch mehr getrunken gehabt, als sie annahm. Allerdings hatte sie keinen Kater und konnte sich an alles erinnern. Andererseits war die Party an sich recht erfolgreich gewesen. David, der Produzent der Filme hatte ihr einen weiteren Job angeboten. Das und die Tatsache, dass sie ein paar Gläser Wein getrunken hatte, könnten erklären, warum sie nackt in einem Bett lag, in dem sie nie im Leben hatte liegen wollen.
Sie war einfach nicht zurechnungsfähig gewesen, beschloss Kate, anders konnte sie sich die letzte Nacht nicht erklären. Und immerhin hatte er angefangen sie zu küssen, also trug sie keine Schuld, versuchte sie ihren Mangel an Vernunft zu erklären. Andererseits war es auch vollkommen egal. Die letzte Nacht würde sich ohnehin nicht wiederholen. Ralph war solche Situationen bestimmt gewohnt und sie selbst würde einfach nach Hause gehen und es vergessen.
Zufrieden mit ihren Überlegungen schlang Kate sich die Decke um den Oberkörper und setzte sich auf. Auf der Suche nach ihren Klamotten sah sie sich suchend um. Das ihr die Ordnung die hier herrschte als erstes ins Auge stach, lag vielleicht daran, das ihr eigenes Schlafzimmer alles andere als ordentlich war. Geschweige denn, dass es so klassisch und funktional eingerichtet war.
Außer dem Bett, einer Kommode und einem Kleiderschrank der die gesamte Wand gegenüber der Türe einnahm, war das Zimmer was Möbel betraf leer. Das dunkle Holz, die weißen Wände und das einzelne Bild das gegenüber dem Bett hing, passten irgendwie zu Ralph. Vor allem aber die penible Ordnung die hier herrschte.
Während auf Kates eigener Kommode zahlreiche Fotos standen, Uhren, Ohrringe und sonstige Sachen lagen, war die Oberfläche von Ralphs Kommode bis auf eine Uhr und 2 Fotos leer.
Selbst sein Nachttisch war bis auf ein Buch und eine Lampe leer. Kate drehte sich auf die Seite und griff nach dem Buch das er offensichtlich las. Es war Tolstois ´Krieg und Frieden´.
Kate schlug es an der Stelle auf, die er mit einem Foto markiert hatte.

„Mein Seelchen“ sagte er – ein Wort, das er nie zu ihr gesprochen hatte-, „Gott ist gnädig…“ Sie sah ihn fragend und mit kindlichem Vorwurf an. „Ich erwarte Hilfe von Dir, und auch Du bringst mir keine!“ sagten ihre Blicke. Sie wunderte sich nicht, dass er gekommen war, und verstand nicht, was seine Ankunft zu bedeuten hatte.

Las sie den Anfang der Seite, ehe sie das Foto ansah, mit dem er die Seite markiert hatte. Die junge Frau auf dem Foto war unverkennbar seine Schwester und der kleine Junge darauf offensichtlich sein Neffe.
Kate sah auf und sah die beiden Bilder auf seine Kommode an. Dieselbe junge Frau war auch dort zu sehen. Neben ihr stand Joseph, sein Bruder, wie Kate wusste. Es musste ein Foto von Ralph mit seinen Geschwistern sein, überlegte sie, während sie das andere Foto musterte das daneben stand. Erneut war die Ähnlichkeit kaum zu übersehen. Es war ein Hochzeitsbild seiner Eltern.
Es war das einzig persönliche, das sie ihn seinem Schlafzimmer entdecken konnte. Selbst der dunkle Holzstuhl der neben der Kommode und neben dem Bett in der Ecke stand war leer. Obwohl die Einrichtung zu ihm passte, war das Schlafzimmer doch so unpersönlich als wäre es ein Hotelzimmer.
Während Kate über seine Einrichtung nachdachte, fiel ihr auf, dass selbst auf dem Boden nichts lag. „Verdammt!“ fluchte Kate, als ihr einfiel das ihre Klamotte entweder noch unten oder irgendwo zwischen den beiden Stockwerken lagen.
Den Plan sich einfach anzuziehen und zu gehen, konnte sie somit begraben. Genauso wie den Vorsatz sich möglichst unauffällig zu verhalten. Wenn sie nackt durch sein Haus schlich war sie in etwa genauso unauffällig, als würde sie nackt vor dem Buckingham Palast stehen.
Ihr Blick fiel wieder auf die Kommode. „Irgendwas hat der Kerl an sich! Er bringt mich von einer bescheuerten Situation in die nächste.“ Murmelte Kate vor sich hin, während sie sich das Laken um den Körper wickelte, aufstand und zu seiner Kommode ging.
Die Alternative, in seinen Sachen zu wühlen und etwas zumindest vorüber gehendes zum Anziehen zu suchen, erschien ihr jedoch weniger problematisch, als nur mit einem Bettlaken bekleidet durchs Haus zu schleichen.

Ralph blieb im Türrahmen stehen und hörte verblüfft damit auf sich mit einem Handtuch die Haare trocken zu rubbeln. Er hatte damit gerechnet, dass sie entweder noch schlief oder wach war. Genaugenommen hatte er eigentlich damit gerechnet, dass sie nicht mehr da sein würde, weshalb er nicht gerade leise gewesen war und sich mehr Zeit als nötig gelassen hatte.
Womit er jedoch auf keinen Fall gerechnet hatte, war Kate in sein Bettlaken gewickelt vor seiner Kommode stehen zu sehen, während sie ein paar Socken in die Luft hielt, mit der anderen Hand in seiner Schublade wühlte und leise vor sich hin fluchte.
„Interessantes Hobby das Du da hast.“ Machte er schließlich auf sich aufmerksam, als sie eine hellblau karierte Boxershort aus der Schublade zog.
Ruckartig fuhr Kate zu ihm herum und starrte ihn einen Moment lang an, ehe sie versuchte ihren Herzschlag und ihr gerötetes Gesicht wieder in den Griff zu bekommen. Wieso hatte sie nicht mitbekommen, dass das Wasser nicht mehr lief, fragte sie sich selbst und konnte sich auch gleich die Antwort darauf geben. Weil sie zu verblüfft darüber gewesen war, das selbst seine Schubladen so ordentlich aufgeräumt waren. „Ich habe überhaupt nicht… Das ist nicht… Das ist kein Hobby!“
„So wie Du stotterst also eher ein Fetisch. Ich dachte so was gäbe es nur bei Männern, das sie Frauenunterwäsche tragen.“ Erwiderte Ralph, ein Lachen unterdrückend. Kate wirkte für einen Moment so schuldbewusst und verlegen, das sie nichts mit der ansonsten so zickigen und arroganten Kate gemeinsam hatte.
„Interessant, dass Du Dich damit so gut auskennst.“ Kate bemerkte das unterdrückte Lachen, raffte das Laken über ihrer Brust zusammen, nahm das T-Shirt von der Kommode und funkelte ihn wütend an. „Ich habe lediglich etwas zum anziehen gesucht. Und jetzt würde ich gerne duschen.“
„Ich kann Dir Deine Sachen auch bringen.“ Bot er ihr an und trat einen Schritt zur Seite um sie vorbeizulassen.
„Bemüh Dich nicht.“ Erwiderte Kate und würdigte ihn keines Blickes, als sie an ihm vorbei in den Flur trat. Seine Nettigkeit irritierte sie, nachdem er sich eben noch so offensichtlich über sie lustig gemacht hatte. Erst als sie ein paar Meter gegangen war fiel ihr ein, das sie keine Ahnung hatte wo das Bad überhaupt war. Frustriert seufzend drehte sie sich zu ihm um und sah ihn fragend an.
„Kann ich Dir helfen?“ fragte Ralph in einem betont freundlichen Ton.
„Wo ist das Bad?“ erwiderte sie in demselben übertrieben freundlichen Tonfall.
„Zweite Tür links. Handtücher findest Du in dem weißen Schrank.“
„Danke.“
„Stets zu Diensten.“ Grinsend verbeugte er sich, nickte ihr zu und ging in sein Schlafzimmer.

„Der Typ hat einen absoluten Knall.“ Murmelte Kate, kaum das sie die Türe hinter sich geschlossen hatte. Sie musste sich nicht erst umsehen um zu sehen, dass sein Badezimmer genauso stilvoll eingerichtet und ebenso ordentlich war. Die dunklen Fließen und die weißen Armaturen verbreiteten genau dieselbe stilvolle Eleganz wie sein Schlafzimmer.
„Und er hat ein anbetungswürdiges Badezimmer!“ bemerkte sie, während sie sich umsah. Wo bei Ralph die Badewanne anfing, hörte bei ihr das Badezimmer schon wieder auf. Geschweige denn, dass sie weder eine extra Dusche noch einen eingebauten Whirlpool in der Wanne hatte.
Wo sich bei ihr Make Up, Cremes, Bürsten und sonstiges tummelte, fand sich auf dem Glasbrett über dem Waschbecken lediglich Deo, Rasierzeug und Parfüm. Kate zog die Nase kraus und dachte einen Moment nach, dann nahm sie sich eine Flasche und roch daran. Es roch eindeutig nach… Ralph. „Verdammt er hat auch noch Geschmack.“
Seufzend drehte sie sich um und ging zu dem weißen Schrank, in dem die Handtücher sein mussten. Kate öffnete die Türe und stutzte. Irritiert blinzelte sie die Handtücher eine Weile an, dann nahm sie eines und roch daran. Die Handtücher rochen eindeutig nach Weichspüler mit Vanille. „Oder er ist schwul.“
Kate schüttelte den Kopf, nahm sich ein kleineres Handtuch für ihre Haare und machte die Türe wieder zu. Wenn sie an die letzte Nacht dachte, fiel diese Möglichkeit wohl weg. Während sie über Ralph und seine seltsamen Angewohnheiten nachdachte, ließ sie das Laken fallen und stellte sich in die Dusche.

Ralph schloss die Schlafzimmertüre hinter sich und blieb unschlüssig darüber, was er jetzt tun sollte, stehen. Die Idee, einfach zu gehen ohne Kate noch einmal zu sehen, war das Beste gewesen, das ihm eingefallen war.
Jetzt blieben ihm nur noch zwei Möglichkeiten. Entweder er nutzte die Zeit die sie unter seiner Dusche stand und ging oder er klärte die Sache mit ihr. Obwohl es eigentlich nichts zu klären gab. Sie hatten die letzte Nacht miteinander verbracht. Ein One-Night-Stand mehr nicht. Und er hatte keinen Zweifel daran, dass Kate es anders sah.
Wobei Kate sowieso den Eindruck machte, als hätte sie in der letzten Nacht eine Todsünde begangen. Was den Gedanken in ihm hervorrief, das sie vielleicht Recht haben könnte, mit dem was sie von ihm dachte. Immerhin hatte er sie mit nach Hause genommen. Anstatt sie einfach nach Hause zu bringen, hatte er sie mehr oder weniger abgeschleppt.
Ralph schüttelte den Kopf um den Gedanken zu verdrängen. Er hatte sie nicht dazu gezwungen mitzukommen. Es gab nichts was er sich hätte vorwerfen müssen. Mit dieser Erkenntnis, beschloss er nach unten zu gehen und Frühstück zu machen. Es würde keinem schaden, wenn sie die Sache nüchtern betrachteten und es würde keinem helfen, wenn sie es unnötig verkomplizierten. Sie hatten Sex gehabt. Weiter nichts.
Als er am Badezimmer vorbei auf die Treppe zuging, fiel ihm auf, dass kein Wasser rauschte. Stattdessen konnte er Kate mit sich selbst reden hören. Als er die Worte „Er ist Schwul“ vernahm, lachte er leise auf. Kurz darauf war das Rauschen des Wassers zu hören und kopfschüttelnd wandte er sich der Treppe zu.
Schwul. Ralph fragte sich, ob jemals jemand die These aufgestellt hatte, dass er schwul sein könnte. Er war Anfang 40 und alleinstehend, geschieden, er hatte keine Kinder dafür aber umso mehr Schlagzeilen wegen irgendwelcher Affären.
Seine Schwester lag ihm ständig in den Ohren damit, das er Beziehungsunfähig war und endlich seine Angst vor festen Beziehungen überwinden musste, sein Bruder war der Meinung er müsste endlich erwachsen werden und leben und sein Vater war der Meinung das er in seinem Alter über das Gründen einer Familie nachdenken sollte.
Und ausgerechnet die Frau, die ihn überhaupt nicht kannte und die mit Abstand schlechteste Meinung von ihm hatte, hielt ihn für schwul. Während er überlegte ob das in Kates Ansicht für oder gegen ihn sprach, ging er in die Küche und setzte Wasser auf.
Vielleicht war das die Lösung seines Problems. Vielleicht sollte er Kate einfach sagen, das er tatsächlich schwul war und das letzte Nacht nur ein Ausrutscher. Ralph atmete tief durch und holte 2 Tassen aus dem Schrank. Sie würde ihm das kaum glauben und es war auch nicht die Lösung des Problems.
Wenn es denn überhaupt eines gab, versuchte er sich erneut in Erinnerung zu rufen. Sie hatten miteinander geschlafen, nicht darüber gesprochen zu heiraten. Trotzdem war irgendetwas anders.
Kate hielt ihn für einen selbstgefälligen, arroganten Mistkerl. Und entweder hatte sie eine völlig falsche Meinung von ihm, oder er war tatsächlich genau das. Und jetzt in diesem Augenblick, als er den Zucker aus dem Schrank holte, war es dieser Gedanke, der ihn mehr beschäftigte, als die Gewissheit, das er nicht so war.
Nach oben Nach unten
Jules
Moderator
Moderator
Jules


Weiblich
Anzahl der Beiträge : 655
Alter : 42
Ort : Nähe Stuttgart
Anmeldedatum : 02.01.09

As long as you´re Mine Empty
BeitragThema: Re: As long as you´re Mine   As long as you´re Mine EmptyDi Feb 10, 2009 12:11 am

Kapitel 3


Ralph hielt an seiner Gewohnheit fest, in der Küche zu frühstücken, deckte jedoch für Zwei. Zwischen Teller und Gabel, fragte er sich, was Kate an sich hatte, das ihn so verunsicherte. Sie war nicht die erste Frau, die ihm genau das vorhielt zu sein. Bis auf Kate, hatte jedoch jede das Recht dazu gehabt, ihn dafür zu hassen. Weil er sich falsch verhalten und Fehler gemacht hatte. Er konnte sich jedoch nicht daran erinnern, sich Kate gegenüber jemals falsch verhalten zu haben.
Kopfschüttelnd trank er einen Schluck Tee. Er hätte doch besser einfach gehen sollen, anstatt in der Küche zu stehen und sich selbst zu zerfleischen weil sie ein Problem mit ihm hatte.
Für eine Flucht war es jedoch zu spät. Oben wurde es still, dann hörte er die Badezimmertüre auf und wieder zu gehen und kurz darauf Kate die Treppen nach unten kommen.
„Willst Du Tee?“ rief er schließlich nach draußen, nachdem er beschlossen hatte, dass es nicht sein Problem war, was Kate über ihn dachte.

Aprubt blieb Kate am Treppenabsatz stehen, legte den Kopf zur Seite und warf stirnrunzelnd einen Blick in die Küche. „Willst Du mich auf den Arm nehmen?“
„Ich hab sowieso Frühstück gemacht.“ Hastig zerrte er die Serviette wieder von der Theke, als er ihren Blick bemerkte. Er räusperte sich, drehte ihr den Rücken zu und nahm die Tee Dose aus dem Schrank. Es war nicht nur ihr Blick gewesen, der ihn irritiert hatte, sondern auch die Tatsache, das sie in seinen Sachen durch sein Haus tapste. Obwohl ihr die Sachen viel zu groß waren, hatte es etwas verstörend vertrautes an sich.
„Oh.“ Verblüfft blieb Kate im Türrahmen stehen. Frühstück war so ziemlich das letzte was sie erwartet hatte, als sie nach unten gegangen war. Obwohl sie wusste, dass sie es bereuen würde, nickte sie schließlich. „Hast Du Kaffee?“
„Kaffee?“ Über die Schultern hinweg, warf er ihr einen entschuldigenden Blick zu. „Nein leider nicht.“
„Lass mich raten, Du trinkst keinen Kaffee.“
„Doch tue ich. Nur selten hier.“ Fragend drehte er sich zu ihr um. „Ist das wieder was, was Du von mir denkst? Das ich keinen Kaffee trinke?“
Kate zuckte mit den Schultern und wandte sich dem Esszimmer zu, in dem sie ihre Hose vermutete. „Was soll ich denn sonst denken? Es passt einfach zu Dir.“
„So wie Kaffee zu Dir passt?“ rief er ihr nach, während er die Serviette weglegte und nach dem Wasserkessel griff.
„Was soll das denn jetzt heißen?“
Ralph grinste, als er ihren empörten Tonfall bemerkte. Scheinbar konnte sie es nicht brauchen, wenn man sich Gedanken über sie machte. „Das ich denke das Kaffee trinken zu Dir passt.“ Den provozierenden Tonfall konnte er sich nicht verkneifen. Schließlich warf sie ihm auch ständig irgendwelche Sachen vor den Kopf, die sie von ihm dachte, ohne ihn zu kennen.

„Das ich denke das Kaffee trinken zu Dir passt!“ äffte sie ihn leise nach, während sie ihre Jeans unter dem Tisch hervor holte und anzog. Das musste ausgerechnet er sagen. Im Gegensatz zu ihm, war sie keine Vorzeigebritin die ständig nur Tee trank.
„Dann hättest Du mich ja gar nicht nach Tee fragen müssen!“ rief sie schließlich quer über den Flur zurück.
„Ich wollte nur höflich sein!“
„Warst Du.“ Rief Kate zurück, nahm ihre Schuhe und ging zurück in die Küche. „Danke für den Tee.“
„Gern geschehen.“

Ralph füllte die Kanne mit Wasser, stellte sie auf den Herd und lehnte sich mit dem Rücken gegen die Anrichte. Er sah ihr zu, wie sie ein Haargummi aus der Hosentasche zog und sich die Haare zurückband. Sie schien ihre Sachen gefunden zu haben. Von seiner Boxerhort war nichts mehr zusehen. Stattdessen, trug sie wieder ihre Jeans, aber immer noch sein T-Shirt.
Während sie sich in seiner Küche umsah, nahm er den Kessel vom Herd, goss das heiße Wasser über das Teesieb und stellte die Tasse vor sie hin. Eine Weile schwiegen sie und Ralph zögerte das auszusprechen, was ihn beschäftigte. Schließlich stellte er seine Tasse ab und räusperte sich.
„Ist zwischen uns alles in Ordnung?“ Er sah wie sie sich an dem Tee verschluckte und irritiert aufsah. „Ich meine nur wegen dem nächsten Film. Wegen den Dreharbeiten…“ fügte er deshalb hinzu.
Im ersten Moment wusste Kate nicht was sie dazu sagen sollte, deshalb sah sie ihn einfach nur an. „Was genau wird das hier jetzt für ein Gespräch?“
„Ich wollte nur wissen, ob…“
„Ja. Das habe ich schon verstanden.“ Unterbrach Kate ihn. „Nur, was sollte denn nicht in Ordnung sein? Es ist passiert und Schwamm drüber! Ich will Dich nicht heiraten und ich werde auch nicht…“ Kate stoppte als ihr ein Gedanke kam und sie ihn aufmerksam musterte.
„Was?“ verwirrt runzelte Ralph die Stirn, als sie ihn so ansah. Er hatte keine Ahnung, was Kate eigentlich meinte, ihr Blick ließ jedoch auf nichts Gutes schließen.
Bei seiner Frage war es ihm lediglich darum gegangen, dass sie nicht einfach so tun konnten, als ob die letzte Nacht nicht passiert wäre. Schließlich würden sie zusammenarbeiten müssen.
„Was?“ Wiederholte er seine Frage, als Kate ihm keine Antwort gab.
„Falls es Dich beruhigt, ich hab keine Lust Morgen arbeiten zu gehen und allen erklären zu müssen, warum mein Liebes…“ Kate hustete und wedelte ungeduldig mit der Hand. „Warum ich und Du… ach egal, Du weißt was ich meine.“

Interessiert hob er eine Augenbraue und musste ein Grinsen unterdrücken, als ihre Wangen eine rosa Farbe annahmen. Miss Vorlaut konnte tatsächlich verlegen werden, schoss es ihm durch den Kopf.
„Ich weiß nicht was Du meinst. Du wirst es mir schon erklären müssen.“ Erwiderte er schließlich, obwohl er genau wusste was sie meinte. Das, und die Tatsache, dass sie noch mehr errötete brachte ihn dazu sie damit weiter aufzuziehen. Es war einfacher sich darüber lustig zu machen, als sich darüber Gedanken zu machen, mal wieder das Lieblingsthema der Klatschpresse zu sein.
„Du weißt ganz genau was ich meine!“ Anstatt ihn anzusehen vergrub sie ihre Nase so tief wie möglich in ihrer Tasse. Ihr war nicht entgangen, dass er sich über sie lustig machte, hatte jedoch keine Lust das Thema weiter zu diskutieren.
Der Gedanke war ihr vorhin beim Duschen bereits gekommen. Obwohl das Set wahrscheinlich genauso gut vor der Presse geschützt war, wie der Buckingham Palast, tummelten sich doch ständig Fotografen vor dem Eingang. Und sie waren zusammen zurück nach London gefahren und hatten gemeinsam sein Haus betreten.
In mehr als eindeutiger Pose, erinnerte sich Kate. Es war also nicht unmöglich, dass jemand davon Wind bekommen hatte. Gerade deshalb wollte sie aber nicht darüber nachdenken. Jedenfalls nicht, wenn sie heute Abend eine einigermaßen vernünftige Vorstellung spielen und danach vor allem gut schlafen wollte.

„Du meinst das wir…“ begann Ralph.
Ruckartig hob sie den Kopf und deutete anklagend mit dem Finger in seine Richtung. „Könntest Du bitte aufhören es ständig zu erwähnen?“
„Die Nacht muss ja wirklich einen bleibenden Eindruck bei Dir hinterlassen haben.“
„Für den Rest meines Lebens.“ Erwiderte Kate sarkastisch und trank ihren Tee aus.
„Kate?“ Ralph hatte bemerkt, dass ihre Tasse leer war und sie begonnen hatte, ständig auf die Uhr zu sehen. Er wusste selbst nicht, warum es ihm so wichtig war, das mit ihr zu klären, trotzdem wollte er sie nicht gehen lassen, ohne mit ihr darüber gesprochen zu haben.
„Ja?“
„Das was ich vorhin sagen wollte. Es ging mir wirklich nur um die Arbeit. Es bringt doch keinem was, wenn wir unseren… Disput am Set fortsetzen.“ Abwartend sah er sie an und erwiderte ihren Blick als sie ihn schließlich ansah.
Sein Vorschlag war nicht ganz uneigennützig, das musste er zu geben. Nicht umsonst hatte er einen Ruf als Perfektionisten in seinem Job. Er war nicht nur ein Workaholic sondern führte seine Arbeit auch so perfekt wie nur möglich aus. Und beide hatten am Set ihren Job zu tun. Es war für beide nur das Beste, wenn sie vergaßen, was zwischen ihnen gewesen war.

Kate entging das Friedensangebot hinter seinen Worten nicht und seufzte schließlich. „In Ordnung.“ Sie schob ihm die Tasse zu und lächelte ihn an. „Danke nochmal für den Tee.“
„Immer noch gern geschehen.“ Ralph zögerte einen Moment, dann erwiderte er ihr Lächeln. „Soll ich Dir ein Taxi rufen?“
„Bist Du eigentlich immer so höflich?“ konnte sie sich ihre Frage nicht verkneifen.
„Weil ich Dir ein Taxi rufen will?“
Eigentlich hatte sie ihm sagen wollen, dass es nicht nur am Taxi lag, als ihr einfiel, dass sie keine Ahnung hatte, wo er eigentlich wohnte. Gestern Abend hatte sie dem Taxifahrer lediglich ihre eigene Adresse in Paddington genannt. Seine Adresse war irgendwo zwischen Wut und Knutschen untergegangen. Kleinlaut sah sie ihn an.
„Tust Du es?“
„Natürlich.“ Ralph drehte sich um, um nach seinem Handy zu greifen, als ihm dämmerte, warum sie ihn darum bat. Grinsend sah er sie an. „Kann es sein, das Du nicht weist, wo ich wohne?“
„Als ob Du wüsstest wo ich wohne!“ erwiderte Kate heftig und gleichzeitig verlegen. „Außerdem weiß ich sehr wohl wo ich bin!“
„Ach ja? Wo denn?“ fragte er amüsiert nach, während er die Nummer der Taxizentrale wählte.
Kate stutzte. Sie wusste lediglich, dass er ungefähr in derselben Richtung wohnte wie sie selbst. Angestrengt versuchte sich Kate an die Fahrt zu erinnern. Irgendwann hatte sie den Hyde Park gesehen. Triumphierend sah sie ihn an. „In der Nähe vom Hyde Park!“
„Das ist aber sehr vage, außerdem wohnst Du auch in der Nähe vom Hyde Park.“
Ihr blieb keine Zeit, ihn weiter zu fragen, denn er wedelte auffordernd mit der Hand, während das Freizeichen aus seinem Lautsprecher drang. „Kensington Gardens!“ improvisierte sie schließlich.
„Sussex Square in Paddington.“
„Was?“ Verblüfft starrte sie ihn einen Moment an, ehe sie begriff, das sie mittlerweile bei ihrer Adresse waren und nicht mehr bei seiner.
Ralph hob die Hand, deutete auf sein Handy und bestellte ein Taxi. „24 Campden Hill, Holland Park nach Paddington, Sussex Square.“
„Verdammt!“ fluchte Kate leise, aber doch so laut, dass er auflachte. „Alles Klar, Du hast gewonnen.“

„Gut zu wissen.“ Er legte sein Handy weg, räusperte sich und sah sie abwartend an. Die Stille, die sich nach seinem Anruf erneut in der Küche ausgebreitet hatte, war ihm unangenehm. Es war diese seltsame Stille aus Verlegenheit und Abschied.
Die Stille war auch Kate aufgefallen. „Ich … geh dann mal.“ Sie stand auf und verschwand ohne ihn anzusehen im Esszimmer.
Ralph sah ihr einen Moment lang nach, unschlüssig was er tun sollte. Er konnte hier stehen bleiben und warten, oder ihr nachgehen. Schließlich stieß er sich von der Arbeitsplatte ab und ging in den Flur.
Abwartend lehnte er sich in den Türrahmen und wartete bis sie wieder in den Flur kam. Als sie mit ihrer Tasche wieder in den Flur trat, zog er für einen Moment in Erwägung, sie darauf hinzuweisen, das sie nach wie vor sein T-Shirt trug, ließ es dann jedoch bleiben.
Stattdessen fragte er sie etwas anderes. „Hast Du Lust mit mir zur Premiere zu gehen?“ Die Frage war schneller raus, als er darüber nachgedacht hatte, sie zu stellen.
„Was?“ Verblüfft blieb Kate stehen und starrte ihn ungläubig an. „Wie meinst Du das?“
„Ich…“ Ralph stoppte, als er ihren skeptischen Blick bemerkte. Er hätte die Frage nicht einfach so stellen sollen. Wütend auf sich selbst fluchte er innerlich. „Es war nur ein Scherz, vergiss es.“
„Ein Scherz?“
Unruhig räusperte er sich und zuckte mit den Schultern. „Vergiss es einfach.“
„Du hast wirklich einen totalen Knall, Fiennes!“ erwiderte Kate heftig.
Das Hupen auf der Straße nahm ihm eine Antwort und eine Erklärung ab. Entschuldigend zuckte er mit den Schultern. „Mag sein.“ Ohne sie anzusehen, öffnete er seine Haustüre und nickte ihr leicht zu. „Pass auf Dich auf Kate.“
„Fahr zur Hölle!“ erwiderte Kate kopfschüttelnd, trat an ihm vorbei und blieb einen Moment stehen, als ob sie noch etwas sagen wollte, ging dann jedoch die Treppen nach unten.

Ralph wartete nicht, bis sie im Taxi saß, sondern schloss die Türe hinter ihr und lehnte die Stirn gegen das kühle Holz. „Das war großes Kino!“ murmelte er vor sich hin, strich sich müde durch die Haare und ging zurück in die Küche, wo immer noch 2 Gedecke standen und sich beinahe anklagend weiß von dem dunklen Holz abhoben.
Ohne weiter darauf zu achten nahm er sein Handy und wählte eine Nummer. „Melissa? Hi, ich bin es Ralph. Hast Du heute irgendwelche Termine für mich?“
Nach oben Nach unten
Jules
Moderator
Moderator
Jules


Weiblich
Anzahl der Beiträge : 655
Alter : 42
Ort : Nähe Stuttgart
Anmeldedatum : 02.01.09

As long as you´re Mine Empty
BeitragThema: Re: As long as you´re Mine   As long as you´re Mine EmptyMi Feb 11, 2009 3:41 am

Kapitel 4


„So und jetzt raus mit der Sprache. Bist Du auf der Flucht?“ fragte Martha ihren großen Bruder, kaum das er die Türe ihres Wagens hinter sich geschlossen hatte.
„Wie kommst Du denn darauf?“ Als ob er sicher sein wollte, dass er sein Flugticket hatte, wühlte er in seinem Rucksack. Seine Assistentin hatte ihn ebenfalls gefragt, warum er so plötzlich heute noch und nicht wie geplant Morgen erst fliegen wollte.
Melissa hatte ihm jedoch die Ausrede abgenommen, das er keinen Jet-Lag haben wollte, wenn er sich mit den Produzenten für seinen neuen Film traf. Martha war allerdings bereits am Telefon skeptisch gewesen, das er so plötzlich einen Tag früher fliegen wollte. Und jetzt, wo er ihr nicht ausweichen konnte, nutzte sie ihre Chance natürlich.
„Gestern hast Du mich noch gefragt, ob ich Dich Morgen zum Flughafen bringen kann und heute rufst Du auf einmal an, dass Du Heute fliegst.“ Martha warf ihm einen raschen Seitenblick zu, ehe sie sich wieder auf den Verkehr konzentrierte. „Abgesehen davon, falls es Dir noch nicht aufgefallen ist, ich bin Deine Schwester. Ich kenn Dich schon eine Weile.“
„Nein, das muss mir irgendwie entgangen sein.“ Grinste Ralph sie an. „Aber freut mich Dich kennenzulernen.“
Martha lachte, dann wurde sie wieder ernst. „Also, was ist los, Ralph?“
„Gar nichts. Ich will nur nicht mit Jet-Lag bei dem Termin sitzen.“ Das Geräusch, das sie daraufhin von sich gab, klang wenig überzeugt, trotzdem ließ sie ihn in Ruhe und fragte nicht weiter nach. Er warf ihr ein liebevolles Lächeln zu und begann ein unverfängliches Gespräch über die Fortschritte, die sein Neffe machte.

Als sie 20 Minuten später im Stau standen, stockte auch ihr Gespräch. Martha schien bemerkt zu haben, dass er mehr aus dem Fenster starrte als dem Gespräch zu folgen. Anstatt ihn jedoch darauf anzusprechen, hatte sie das Radio etwas lauter aufgedreht und hatte geschwiegen.
Durch das Fenster beobachtete er ein Pärchen, das sich lachend zusammen unter einen Regenschirm drückte. Während er die Lippen aufeinander presste, sah er zu, wie der junge Mann ihr lachend einen Arm um die Schultern legte und sie näher an sich zog.
„Findest Du eigentlich dass ich ein Mistkerl bin?“ platzte er schließlich raus.
Überrascht warf Martha ihm einen Blick zu, dann sah sie wieder nach vorne auf die Straße und grinste. „Du warst auch nie im Große-Brüder-Club.“
„Wo?“
„Im Große-Brüder-Club, wo man lernt wie man mit seinen kleinen Geschwistern umgeht.“
„Was hat das denn damit zu tun?“ fragte Ralph irritiert nach.
„Ich bin Deine kleine Schwester.“ Erklärte Martha, nach wie vor grinsend. „Natürlich halte ich Dich für einen Mistkerl.“
„Sehr nett.“ Erwiderte er kurzangebunden. Unter anderen Umständen, hätte er über ihren Witz lachen können. Momentan konnte er allerdings weder darüber lachen, noch fand er es besonders witzig.

„Himmel, Ralph!“ Martha nahm die Hand vom Lenkrad und gab ihm einen heftigen Klaps auf den Oberschenkel. „Das war nur ein Scherz! Du bist kein Mistkerl. Du bist süß.“
„Süß?“ Empört starrte er seine Schwester an. „Aus dem Alter bin ich ja wohl raus, das ich süß bin. Ich bin doch keine 18 mehr!“
„Was hat das denn damit zu tun? Natürlich bist Du süß!“
„Ich bin nicht süß!“ protestierte er heftig. „Ich bin über 40!“
„Und was ist man dann? Sauer?“ Frustriert seufzend warf sie ihm einen Blick zu. „Natürlich bist Du süß! Du siehst gut aus, bist charmant, höflich, zuvorkommend, nett, liebenswert… Wie würdest Du das denn nennen?“
„Ganz bestimmt nicht süß! Das ist genau so albern wie niedlich oder goldig!“
„Goldig sind nur Goldhamster. Du hingegen bist durchaus süß und niedlich und nett.“ Martha lachte, als sie seinen empörten Blick sah und klopfte ihm erneut mit der Hand auf den Oberschenkel. „Soll ich anhalten und mal ein paar Frauen da draußen fragen?“
„Nein!“ Alleine schon der Gedanke daran entsetzte ihn. Er wusste selbst, dass es genügend Frauen gab, die ihr das sofort bestätigen würden.
Bis auf Kate. Kate würde ihn mit Sicherheit auch nicht als Süß bezeichnen, schoss es ihm sofort durch den Kopf. Ganz im Gegenteil. Sie würde bestimmt einige Adjektive finden, aber süß und nett würde mit Sicherheit nicht dazu zählen. Kopfschüttelnd sah er aus dem Fenster.
„Also gut. Du bist nicht süß. Was bist Du denn dann?“ fragte Martha, nach einem Blick auf die Uhr. Da der Verkehr nicht mehr stockte, hatte sie noch maximal zwanzig Minuten, um aus ihrem Bruder herauszubekommen, was mit ihm los war.
Ralph zögerte mit seiner Antwort, weil er sich plötzlich albern vorkam. Schließlich sah er aus dem Fenster und antwortete. „Selbstgefällig, arrogant, überheblich…“ zählte er auf, was Kate von ihm dachte. „Höflich.“ Fügte er schließlich noch hinzu, als er sich an ihre Frage erinnerte, als er ihr ein Taxi hatte bestellen wollen.
Warum dachte er eigentlich seit gestern ununterbrochen über Kate nach? Die letzten drei Worte die sie zu ihm gesagt hatte, waren `Fahr zur Hölle´ gewesen. Nicht unbedingt ein Satz über den man sich so viel Gedanken machen sollte. Trotzdem kam er nicht umhin Marthas Meinung von ihm mit der von Kate zu vergleichen.
„Was?“ Verwirrt sah er Martha an, als er bemerkte, dass sie ihn angesprochen hatte. Er war so in Gedanken versunken gewesen, das er nicht verstanden hatte, was sie gesagt hatte.
„Ich sagte, dass Du hoffentlich wieder normal bist, wenn Du aus New York zurückkommst. Du bist weder arrogant noch überheblich. Und Selbstgefällig, wärst Du vielleicht, wenn Du ein bisschen offener wärst.“
„Also bin ich zurückhaltend und süß.“ Resignierte er schließlich, lächelte sie dankbar an und sah wieder aus dem Fenster. Wieder und wieder ließ er sich ihre Worte durch den Kopf gehen.

„Danke fürs Fahren.“ Verabschiedete er sich schließlich am Gate und nahm sie in den Arm.
„Kein Problem. Wenn sonst noch was ist, ruf an.“ Martha drückte ihren großen Bruder an sich und gab ihm einen Kuss auf die Wange. Sie sah ihm nach, wie er sein Ticket nahm und sich dem Abfluggate zuwandte.
Nach ein paar Schritten, drehte er sich zu ihr um und kam noch einmal auf sie zu. „Und Du findest mich tatsächlich süß?“
„Ralph, Du machst Dir viel zu viele Gedanken, wie man Dich findet. Ja ich finde Dich süß.“
„Dann bin eben süß. Kannst Du mir dann einen Gefallen tun, und etwas für mich erledigen?“
„Wenn Du dann aufhörst Dir darüber Gedanken zu machen… Schieß los!“


Als Kate schließlich das kleine, alte Theater in Paddington erreichte, war sie beim Sonett 78 angelangt. Zufrieden damit, dass sie den Weg hierher nicht einmal an die letzte Nacht gedacht hatte, ging sie die Straße ein Stückchen weiter entlang und bog schließlich in die kleine Seitengasse ein, in der der Bühneneingang lag.
Shakespeare zu zitieren war ihr nach fast 5 Stunden nachdenken als sinnvoller erschienen, als sich mehr den Kopf darüber zu zerbrechen, was eigentlich mit ihr losgewesen war, und vor allem was diese blöde Frage von ihm bedeuten sollte.
„Verdammt!“ fluchte sie leise vor sich hin, als sie schon wieder begann, seine Frage zu zerpflücken.
Bis zu dem Moment, als er sie gefragt hatte, ob sie ihn zur Premiere begleiten wollte, um es dann wieder zurückzunehmen, war sie sich sicher gewesen, das die letzte Nacht nichts war, worüber sie sich viele Gedanken machen müsste. Sie war fest entschlossen gewesen, es einfach zu vergessen.
Das hätte auch funktioniert, wenn Ralph nicht diese bescheuerte Frage gestellt hätte. Stundenlang hatte sie sich den Kopf darüber zerbrochen, was er damit bezweckt hatte. Er hatte gesagt das es ein Scherz gewesen war, was ihre Meinung über ihn eigentlich nur bestätigte. Trotzdem war sie sich in dem Moment, als er sie gestellt hatte, sicher gewesen, das er es ernst meinte. Das war es auch gewesen, was sie daran so verunsichert hatte.
Seufzend stieß sie die Türe auf, machte ihren Schirm zu und betrat das kleine Theater, in dem sie sich so heimisch fühlte. Anstatt sich jedoch zu entspannen, kam ihr sofort wieder Ralph in den Sinn, wie er sich auf der Party gestern über das Theater und das Stück geäußert hatte. Verdammt, fluchte sie leise vor sich hin. Sie musste dringend versuchen an etwas anderes zu denken.
„Katie!“ begrüßte sie eine vertraute, freundliche Stimme und Kate sah auf. Sofort begann sie zu lächeln. Sam O´Reilly war ein sympathischer Ire, der als Pförtner im Theater arbeitete und für Kate in der Zeit, die sie nun schon hier war, sehr ans Herz gewachsen war.
„Hi Sam!“ Kate nahm sich wie immer die Zeit für ein kurzes Gespräch und lehnte sich mit den Armen auf die Abtrennung zwischen Pforte und Eingang. „Was macht Irland?“
„Oh Irland bekommt Nachwuchs!“ erzählte er stolz und zwinkerte ihr zu.
„Echt? Wow, das ist ja fantastisch. Herzlichen Glückwunsch!“
„Danke. Im Sommer ist es soweit. Und was macht Schottland?“
Seit sie vor mittlerweile beinahe 4 Jahren hier als festes Mitglied im Ensemble angefangen hatte, waren sowohl ihre, als auch die Herkunft von Sam ein liebgewonnener Scherz zwischen den beiden. Während Sam Ire durch und durch war, lagen Kates Wurzeln in Schottland.
„Das freut mich wirklich für Dich. Das wievielte Enkelkind ist es denn jetzt?“ fragte Kate nach, die wusste, das Sam´s Familie recht groß war.
„Das 8.“ Sam griff hinter sich und legte Kate ein paar Briefe und den neuen Probenplan auf die Theke. „Hier Deine Post. Ach, wie war die Party gestern? Ich hoffe Du wanderst nicht nach Hollywood aus.“
„Keine Sorge.“ Lachend nahm Kate die Briefe und den Plan entgegen. „Die Party war ganz nett. Ich habe nur einen neuen Job.“ Und damit ein neues Problem, fügte sie in Gedanken hinzu. Irgendwann war ihr nachmittags der Gedanke gekommen, den Job an dem neuen Harry Potter Film einfach sausen zu lassen. Sie hatte den Gedanken aber wieder verworfen, als ihr eingefallen war, dass Ralph über den Job Bescheid wusste. Diesen Triumph wollte sie ihm nicht gönnen.
„Ein neuer Job? Die wissen was gut ist.“ Zwinkerte er ihr grinsend zu. „Ich hoffe nur, Du vergisst mich nicht.“
„Nein. Ich muss morgen mit Steven sprechen, aber ich hoffe, dass es sich wieder zeitlich miteinander vereinbaren lässt. Es sind auch nur 4 Monate.“
„Steven ist ein vernünftiger Mann. Er wird nicht seine beste Schauspielerin und Tänzerin gehen lassen.“
Kate beugte sich über die Theke und gab ihm einen Kuss auf die Wange. Da Kate selbst keine Eltern mehr hatte, war sie Sam für seine Väterliche Zusprache und Unterstützung sehr dankbar.
„Dein Wort in Gottes Ohr. Er war wegen der 3 Wochen schon skeptisch. Bei dem nächsten Film werden es 4 Monate sein.“ Erzählte Kate, während ihr der Gedanke kam, dass das die Lösung ihres Problems sein könnte. Wenn Steven Henderson, der Theaterleiter, sein Okay nicht gab, konnte sie den Job nicht annehmen. Andererseits hatte Steven schon jetzt sehr darin unterstützt, dass sie beides unter einen Hut bringen konnte. Kate zweifelte daran, dass er seine Meinung so plötzlich ändern würde.
„4 Monate sind auch keine Ewigkeit.“ Grinsend deutete Sam auf die große Uhr die gegenüber der Pforte hing. „Du bist spät dran.“
Kate folgte seinem Arm mit den Augen und fluchte. „Verdammt! Danke Sam und nochmal Glückwunsch!“ Sie gab ihm einen Kuss auf die Wange und wandte sich der Treppe zu.
„Kate! Du hast etwas vergessen!“ hielt Sam sie zurück.
„Was denn?“ Kate, die schon halb auf der ersten Stufe der Treppe stand, wandte sich um und ging zu ihm zurück. Irritiert sah sie ihn an, als er einen großen Blumenstrauß auf die Theke stellte und eine Karte daneben legte.
„Die sind für Dich abgegeben worden. Die junge Frau sagte es wäre wichtig.“
„Die junge Frau?“ fragte Kate verblüfft nach, während sie an den zartrosa Orchideen und den weißen Rosen roch. Der Strauß war wunderschön und unwillkürlich fragte sie sich, wann sie das letzte Mal Blumen bekommen hatte und noch dazu solch einen Strauß.
„Ja. Wenn Du mich fragst hat sie den Strauß nur abgegeben.“
„Ach so. Danke.“ Mit dem Strauß im Arm wandte Kate sich erneut der Treppe zu, während sie die Karte aus dem Umschlag zog.

Ich hätte die Einladung nicht zurücknehmen sollen. R.
Nach oben Nach unten
Jules
Moderator
Moderator
Jules


Weiblich
Anzahl der Beiträge : 655
Alter : 42
Ort : Nähe Stuttgart
Anmeldedatum : 02.01.09

As long as you´re Mine Empty
BeitragThema: Re: As long as you´re Mine   As long as you´re Mine EmptyFr Feb 13, 2009 4:16 am

Kapitel 5


Ein paar Wochen später


Unwillkürlich besserte sich seine Laune, als er das kleine Theater entdeckte. Er hatte eine Schwäche für diese kleinen, liebenswürdigen Häuser, die mit ihren kleinen Bühnen aus der Jahrhundertwende ihren ganz eigenen Charme versprühten. Im Gegensatz zu den Theatern im West-End waren diese kleinen Stadttheater familiär und persönlicher.
Das Theater in Paddington, in das Jason ihn nun schleppte, war eines von diesen kleinen Theatern. In einem alten Haus der Jahrhundertwende, zwischen einem indischen Schnellrestaurant und einem Buchladen gelegen, ohne die blinkende Werbung und aufwendige Plakate, wäre es auf Anhieb nicht unbedingt als Theater zu erkennen gewesen.
Ralph blieb vor dem Eingang stehen und sah sich beinahe ehrfürchtig die Außenfassade an. Während er darüber nachdachte, wie viele Stücke hier wohl schon gespielt worden waren, fühlte er sich in seine Studienzeit zurückversetzt, als er selbst noch in solch kleinen Theatern gespielt hatte.

„Oh wow, sie spielen was für Dich im Herbst.“ Jason deutete auf ein Plakat, das im Schaukasten neben dem Eingang hing.
Ralph wandte den Blick von den alten Mauern ab und folgte Jasons Arm mit seinem Blick. Das Plakat warb für die Neue Spielzeit mit zwei neuen Stücken. Einem Cole Porter Musical und Shakespeare´s Sommernachtstraum. „Das heißt, dass Du mich nicht wieder 20 Minuten lang nervst mit Dir hierherzugehen?“
„Deine Ausreden waren auch wirklich lahm.“ Erwiderte Jason und wandte sich dem zweiten Schaukasten zu, in dem Bilder der aktuellen Produktion hingen. „Vor allem die, das Du Dich nicht fürs Theater interessierst.“
Er musste zugeben, dass die Ausrede mehr als lahm gewesen waren. Allerdings war ihm sonst keine bessere mehr eingefallen. Eigentlich hatten sie ausgemacht gehabt, Essen zu gehen. Von Theater war keine Rede gewesen und schon gar nicht davon sich Kate´s Vorstellung anzusehen.
Da er Jason jedoch nicht erzählten wollte, warum er nicht mit ihm hierher gehen wollte hatte er sich zig mehr oder wenige gute Ausreden einfallen lassen um dem Theaterbesuch zu entgehen. Letztendlich hatte er frustriert aufgegeben, was auch der Grund war, warum er sich jetzt vor dem kleinen Theater in Paddington wiederfand.

„Was spielt Kate denn?“ fragte er betont beiläufig, während er sich das Plakat von Shakespeare genauer durchlas.
„Gwynevere.“
„Wieso Gwynevere? Ich dachte sie spielt Endstation Sehnsucht?“ Irritiert drehte Ralph sich zu ihm um und vergaß, das er das eigentlich nicht mit seiner Frage gemeint hatte.
„Schon seit 3 Wochen nicht mehr. Sie spielen Camelot.“ Jason deutete auf den anderen Schaukasten in dem Bilder der Vorstellung zu sehen waren.

„Ach so.“ Er beugte sich über die Schulter seines Freundes um sich die Bilder anzusehen. „Ich meinte aber Porter oder Shakes…“ Ralph stoppte und starrte verblüfft auf das Bild.
Es zeigte Kate in einer Szene des Stückes und hatte nichts mit der Kate gemeinsam, die er kannte. Das weiße, mittelalterliche Kleid ließ sie erstaunlich unschuldig und jung wirken. Die braven geflochtenen Haare und ihr demütiger Gesichtsausdruck ließen alles andere als darauf schließen, das sie normalerweise nicht mit ihrer Meinung hinter dem Berg hielt.
Verblüfft sah er sich die anderen Bilder an und runzelte die Stirn als er ein anderes Bild entdeckte. Kate mit offenen Haaren, die ihr locker auf den Rücken fielen, einem zart rosa Kleid, wie sie in den Armen eines jungen Mannes, Lanzelot, vermutete Ralph, lag und ihn sanft und liebevoll anlächelte. Das sanfte Lächeln ließ sie verblüffend sensibel aussehen.
„Wow.“ Brachte er schließlich hervor und schüttelte immer noch überrascht den Kopf. Auch wenn es nur eine Rolle war, war er überrascht darüber, dass Kate so sanft wirken konnte. Fasziniert betrachtete er immer noch das liebevolle Lächeln. Er hatte sie schon oft Lachen oder Grinsen sehen, aber noch nie so zärtlich.

„Wow?“ wiederholte Jason überrascht und drehte sich zu Ralph um. Aufmerksam sah er ihn einen Moment an. „Hab ich was verpasst?“
„Nein.“ Ertappt zuckte Ralph zusammen. Er räusperte sich und wandte sich von dem Schaukasten ab und studierte interessiert die Plakate von ´Ein Sommernachtstraum´ und ´Anything Goes´. „Spielt Kate nun Porter oder Shakespeare?“
„Warum? Willst Du es Dir ansehen?“
„Ich habe keine Zeit.“ Erwiderte Ralph knapp und wandte sich von den beiden Schaukästen ab.
„Nicht mal für Shakespeare? Ich bin entsetzt.“
„Sehr witzig.“
„Sie spielt Porter.“ Erklärte Jason schließlich grinsend. „Vielleicht hast Du dafür ja eher Zeit als für Shakespeare. Auch wenn ich sicher bin, das Willi sich im Grabe umdrehen würde, wenn er wüsste, das Du sein Stück verschmähst.“
„Ich tue nichts dergleichen, ich hab einfach nur keine Zeit. Ich drehe immer noch 2 Filme, ich hab Promotiontermine und…“ verteidigte er sich, obwohl es sich selbst in seinen Ohren reichlich schwach anhörte. Es war erst Mai, die Vorstellungen würden erst im September beginnen und bis nächstes Jahr März gehen. Er hätte also genügend Zeit sich eine Vorstellung anzusehen.
„Was ist eigentlich los mit Dir? Du stellst Dich schlimmer an, als Lily wenn sie in den Kindergarten soll!“
„Es ist gar nichts los. Sollen wir dann reingehen?“ Ralph deutete auf seine Uhr und hoffte, das seinem Freund nicht auffiel, das er ablenkte. Er hatte keine Lust sich ausgerechnet mit Jason über Kate zu unterhalten. Eigentlich hatte er überhaupt keine Lust sich über sie zu unterhalten oder schon wieder über sie nachzudenken. Jedenfalls nicht, nachdem sie weder auf die Blumen, noch auf die Karte reagiert hatte.
„Glaub mir, es wird Dir gefallen. Und Kate ist wirklich hinreißend.“
Verblüfft blieb Ralph auf der Treppe stehen und starrte ihn an. „Du hast es schon gesehen?“
„Ja, die Generalprobe. Warum?“
„Wieso gehen wir dann rein, wenn Du es schon gesehen hast?“
„Weil Kate nur die 2. Besetzung ist und heute Abend nun mal spielt.“ Jason drehte sich zu ihm um und schüttelte leicht den Kopf. „Jetzt stell Dich doch nicht so an! Du tust gerade so als würde ich Dich in einen Stripclub zwingen.“
Ralph seufzte resignierend und zuckte mit den Schultern. „Das wäre mir tausendmal lieber.“ Murmelte er leise vor sich hin, folgte Jason aber schließlich doch ins Innere des Theaters.


Nach der Vorstellung musste er zugeben, dass es sich tatsächlich mehr als gelohnt hatte, das Stück zu sehen. Abgesehen von einigen Theaterstücken, hatte er das Musical außer in seiner Verfilmung noch nie gesehen. Und auch wenn er es Kate nicht unbedingt auf die Nase binden würde, musste er Jason doch Recht geben. Sie war wirklich hinreißend gewesen.
Es war das erste Mal gewesen, das er sie hatte spielen sehen. Und genau wie bei den Fotos war er erstaunt darüber gewesen, wie sanft sie wirken konnte. Kate hatte auf der Bühne nichts mit der Kratzbürste gemeinsam gehabt, die er kannte.
Abgesehen von den Momenten, in denen sie Lanzelot am Hals gehangen war. Da hatte er sie sehr wohl wieder erkannt. Sie hatte dasselbe entzückte Keuchen von sich gegeben, als dieser Möchtegern-Schauspieler sie geküsst hatte, wie sie es auch bei ihm getan hatte.
Ralph schüttelte leicht den Kopf um diesen Gedanken aus seinem Kopf zu verdrängen, schlug den Kragen seiner Jacke nach oben und wandte sich dann Jason zu, der vor ihm die Treppe nach unten ging. „Was machen wir jetzt?“
„Wir gehen was Essen. Oder willst Du schon nach Hause?“
„Nein. Essen klingt gut. Wo gehen wir hin?“
„Zwei Straßen weiter gibt es einen netten Italiener. Lass uns Kate abholen, dann können wir los.“
Aprubt blieb Ralph auf der untersten Stufe stehen. „Kate?“
„Sicher, was hast Du denn gedacht?“ Jason drehte sich zu ihm um und musterte ihn erneut kopfschüttelnd. So wie Ralph sich verhielt wurde er das Gefühl nicht los, das irgendwas mit ihm los war.
„Gar nichts. Schon okay.“ Erwiderte er und stapfte mürrisch hinter Jason her. Eigentlich war überhaupt nichts okay. Nicht genug, das er sich von Jason in ihre Vorstellung schleppen lassen musste, jetzt sollte er auch noch mit ihr Essen gehen.
Einerseits würde er sie wiedersehen und bekam vielleicht eine Gelegenheit nochmal mit ihr zu sprechen, andererseits hatte er ihr nichts mehr zu sagen. Er hatte sich entschuldigt. Er hatte ihr sogar Blumen geschickt! Kurz, er hatte sich zum absoluten Idioten gemacht und sollte jetzt einen ganzen Abend mit ihr verbringen.

Ralph folgte Jason ein Stück die Straße entlang und schließlich in eine kleine Seitengasse die zu dem Bühneneingang führte. Unschlüssig, ob er ihm nachgehen sollte blieb er jedoch vor der Türe stehen.
Seit Kate´s mehr als deutlichem ´Fahr zur Hölle´ waren fast 4 Wochen vergangen. Trotzdem zögerte er. Er hatte keine Ahnung wie sie auf ihn reagieren würde, geschweige denn ob sie überhaupt wusste, dass er mit Jason hier war.
Selbst wenn. Sie hatten alles geklärt, und er war ihr keine Rechenschaft schuldig. Kurzentschlossen zog er die Türe auf und folgte Jason in den kleinen Flur.


„Sam! Schön Sie wiederzusehen!“
Ralph beobachtete, wie Jason grinsend auf den Tresen des Pförtners zuging und ihm vertraulich die Hand reichte.
„Danke. Ich freue mich auch.“
„Das ist Ralph. Wir wollen Kate abholen.“ Jason deutete mit der Hand in seine Richtung und er nickte dem älteren Mann freundlich zu. Genaugenommen wollte Jason Kate abholen. Er hätte gut auf sie verzichten können. Ralph unterließ es jedoch darauf hinzuweisen.
„Haben Sie sich die Vorstellung angesehen?“
„Ja. Es war toll.“ Erwiderte er ehrlich. Der Pförtner schien zu wissen, dass Jason die Vorstellung schon gesehen hatte, denn er sprach ausschließlich ihn an.
Verschwörerisch beugte sich der ältere Mann über die Theke und zwinkerte ihnen zu. „Mir gefällt unsere Katie ja viel besser, als diese Leanne.“
„Wer ist Leanne?“
„Die Erstbesetzung.“ Erzählte Jason. „Eigentlich ganz nett, aber irgendwie nicht die richtige als Gwynevere.“
„Sie hätten ihr diesen Job nicht aufschwatzen sollen. Filme machen.“ Der ältere Mann schüttelte missbilligend den Kopf. „Das ist nichts für Kate. Die Bühne! Da gehört sie hin.“
Bei seinen Worten horchte Ralph unwillkürlich auf. Ihm entging der besorgte Unterton nicht, den der ältere Mann anschlug. Er schien wirklich nichts davon zu halten, dass Kate beim Film arbeitete. Und so wie es sich anhörte, schien er sich Sorgen um sie zu machen.
„Sam, wir wissen doch beide, dass Kate ohne Bühne gar nicht leben könnte.“
„Ich will es ihr geraten haben! Was würde ich denn ohne sie machen.“ Mit diesen Worten griff er nach einem Telefon und wählte eine Nummer.


„Gehst Du noch mit was trinken?“
Kate drehte sich zu Connor, ihrem Kollegen um und schüttelte den Kopf. „Ein anderes Mal. Ich werde abgeholt.“
„Von Deinem Rosenkavalier?“
„Es ist Jason!“ erwiderte Kate heftig, kramte betont tief in ihrer Tasche und hoffte, das Connor nicht bemerkte das sie rot geworden war. Sie bereute immer noch, das er sowohl die Blumen, als auch die Karte gesehen hatte, die sie auf ihrem Schminktisch hatte liegenlassen.
Connor war nicht gerade ein Mensch, und schon gar kein Freund, der solche Informationen einfach aufnahm und dann vergaß. Seit beinahe 4 Wochen versuchte er nun immer mal wieder aus ihr raus zu bekommen, wer der heimliche Verehrer war. Zumindest bezeichnete Connor ihn so.
Kate wusste genau von wem die Blumen waren. Und wusste ebenso dass es sich nicht um eine romantische Geste handelte. Nachdem er die Karte gelesen hatte und somit auch von der Einladung wusste, hatte er ihr ständig irrwitzige Möglichkeiten vorgeschlagen, was diese Einladung bedeuten konnte.
Ein romantisches Wochenende in Paris, war mit Abstand noch das harmloseste gewesen. Das mit Abstand schlimmste, war der Kurztrip nach Las Vegas mit Traumhochzeit gewesen. Sowohl als auch, beide Möglichkeiten waren absolut lächerlich.
„Oh.“ Erwiderte er nun leicht betrübt, drückte ihr einen Kuss auf die Wange und verabschiedete sich. „Na dann, viel Spaß. Sag ihm schöne Grüße.“
„Mach ich.“ Kate nahm ihre Tasche und ihre Jacke, schloss hinter Connor ihre Garderobe ab und ging die Treppen nach unten. Da Jason ihr nicht gesagt hatte, dass er sich die Vorstellung ansehen wollte, freute sie sich umso mehr ihn zu sehen. Und sie war gespannt, wie ihm die Vorstellung gefallen hatte.
Schwungvoll hüpfte sie von der letzten Stufe und wandte sich dem Bühneneingang zu. Und erstarrte.
Nach oben Nach unten
Jules
Moderator
Moderator
Jules


Weiblich
Anzahl der Beiträge : 655
Alter : 42
Ort : Nähe Stuttgart
Anmeldedatum : 02.01.09

As long as you´re Mine Empty
BeitragThema: Re: As long as you´re Mine   As long as you´re Mine EmptyDi Feb 17, 2009 12:43 am

Kapitel 6


Ralph sah auf, als jemand die Treppen herunterkam und versteifte sich als er Kate sah, die aprubt abbremste und ihn sprachlos anstarrte. Obwohl er, im Gegensatz zu ihr Zeit gehabt hatte, sich darauf einzustellen, sie zu sehen, war er im ersten Moment genauso überrascht. Man konnte ihr regelrecht ansehen, wie es in ihrem Kopf arbeitete und unbehaglich wandte er den Blick ab.
„Hallo.“ Begrüßte sie schließlich niemanden bestimmtes, am ehesten vielleicht noch Ralph´s Hemd, auf das sie nach wie vor verblüfft starrte. Was will er hier? Schoß es ihr sofort durch den Kopf und sie brauchte einen Moment bis sie begriff, dass er mit Jason hier war. Kate räusperte sich und wandte schließlich den Blick von ihm ab und sah Jason an.
„Kate! Du warst wunderbar!“ Ohne die unbehagliche Situation zwischen den beiden wahrzunehmen, zog er sie in eine Umarmung und drückte sie an sich. „Ralph war auch ganz begeistert.“
„Ach ja?“ keuchte sie in sein Shirt und wünschte sich irgendwo ein Loch in dem sie verschwinden konnte. Warum um alles in der Welt musste Jason ausgerechnet ihn hierher schleppen. Er hätte genauso gut auch Alan, Gary oder auch den Papst anschleppen können. Es musste aber ausgerechnet Ralph sein.
„Ja, Du warst wirklich gut.“
Über Jasons Schulter hinweg sah sie ihn an. Anstatt des Spottes den sie ihn seinem Blick erwartet hätte, hatte er ehrlich seine Meinung gesagt. Skeptisch runzelte sie die Stirn, bedankte sich jedoch. „Danke.“
„Gern geschehen.“ Ralph war selbst so an diese Skepsis gewohnt, dass es ihm im ersten Moment nicht auffiel. Vielleicht lag es aber auch daran, dass er diese Selbstkritik von ihr nicht erwartet hatte. Lächelnd nickte er ihr zu und nach einem Moment des Zögerns, erwiderte sie sein Lächeln.

„Siehst Du, die da oben tun sich keinen Gefallen, wenn sie Dich ständig da beim Film rumspringen lassen.“ Unterbrach der ältere Mann schließlich ihren Blickkontakt und Kate wandte sich immer noch lächelnd ab.
Ralph fiel derselbe besorgte Unterton auf, der ihm eben schon aufgefallen war. Und Kate schien diese Sorge zu genießen. Das sanfte, beinahe schüchterne Lächeln, mit dem sie ihn eben bedacht hatte veränderte sich in ein äußerst liebevolles Lächeln.
„Sam, Du bist nur eifersüchtig, das wir mehr Zeit mit Kate verbringen, als Du wenn sie nicht hier ist.“ Kommentierte Jason grinsend.
„Das wäre ich wohl, wenn Du nicht verheiratet wärst. Und nachdem, was Kate erzählt hat, gibt es dort keine vernünftigen Männer. Alles noch Welpen und grün hinter den Ohren.“
Bevor Kate etwas sagen oder sie davon abhalten konnte, hatten beide Männer sich zu Ralph umgedreht. Während Jason breit grinste und mit einem „Du bist ein ziemlich ausgewachsener Welpe!“ lachend den Kopf schüttelte, war Sam´s Interesse geweckt.
„Wie steht´s denn mit Dir Junge?“
„Mit mir?“ Verlegen blinzelte Ralph und tat das erstbeste das ihm einfiel. Hilfesuchend sah er Kate an, die den Eindruck machte, als würde sie sich am liebsten in Luft auflösen wollen. Er war froh, dass sie seinen Blick trotzdem bemerkte. Im ersten Augenblick kam ihm der Gedanke, dass es vielleicht doch keine so gute Idee gewesen sein könnte, schließlich ging Kate bei der erstbesten Gelegenheit immer auf ihn los.
Jetzt jedoch ließ sie Jason los, ging zu dem älteren Mann, gab ihm einen Kuss auf die Wange und strahlte ihn an. „Keiner ist so toll wie Du, Sam. Bis Morgen dann.“

Als sie sich verabschiedeten und das kleine Theater verließen, musste er zugeben, dass er fast ein wenig enttäuscht von ihren Worten war. Andererseits, was hatte er denn erwartet? Dass Kate ihn in den höchsten Tönen lobte? So wie sie von Jason sprach und mit ihm umging? Drängte es in seine Gedanken, als er sah wie sie sich lachend bei eben diesem einhängte und völlig entspannt wirkte.
Als sie keine Zehn Minuten später das kleine Lokal erreichten, starrte er immer noch missmutig auf Jasons Rücken. Den ganzen Weg über war er sich wieder vorgekommen wie 14. Genau genommen weniger wie 14, sondern mehr wie das 5. Rad am Wagen.
Unterwegs hatte sich irgendwann die Frage in seinem Kopf festgesetzt, was Jason eigentlich an sich hatte, das Kate so locker und unbedarft mit ihm umging. Sie machte ihm weder Vorwürfe über seinen Beruf, noch putzte sie ihn für irgendwelche Charaktereigenschaften runter.
„Du hättest anrufen können. Ich hätte Dir doch Karten besorgt.“ Sagte sie eben zu ihm und Ralph verdrehte die Augen. Als er ihr gesagt hatte, dass er sich eventuell ihre Vorstellung ansehen würde, hatte sie ihn angefahren und ihm wieder ein paar oberflächliche Argumente um die Ohren geschlagen.
Je mehr die beiden miteinander lachten umso mehr fragte er sich, warum sie das mit ihm nicht konnte. Und wieder tauchte unwillkürlich die Frage auf, ob sie nicht Recht hatte mir ihrer Meinung von ihm. Die Frage verstärkte sich noch, als Kate nieste und Jason ihr ein Taschentuch reichte. Während Kate ihn dafür gevierteilt hätte, dass er ihr eines gegeben hätte, bedankte sie sich lachend bei Jason dafür.
Es war lächerlich auf ein Taschentuch wütend zu sein, trotzdem ärgerte ihn die Geste. Was mit Sicherheit auch daran lag, das er schon wieder begann an sich zu zweifeln. Als sie schließlich das Restaurant erreichten griff er kurzentschlossen nach der Türe.

Kate schrie überrascht auf, als sie hart mit der Schulter gegen den Türrahmen prallte. „Verdammt!“
„Entschuldige.“ Ruckartig ließ er die Türe los und griff nach ihrem Arm. „Hast Du Dir weh getan?“
„Verdammt natürlich hab ich mir weh getan! Ich bin gegen die verfluchte Türe gelaufen.“ Erwiderte Kate heftig. In der Annahme, dass Ralph vorgehen würde, anstatt ihr die Türe aufzuhalten, war sie einfach weitergegangen und hatte eine äußerst schmerzhafte Bekanntschaft mit dem Rahmen gemacht.
„Fluchst Du eigentlich immer so viel?“
„Willst Du mich umbringen?“
„Ich hab Dir nur die Türe aufgehalten!“
„Oh ich vergas, Du bist ja so höflich!“ Fluchend rieb sie sich über die Schulter, während sie ihn sauer ansah.
Einen Moment lang erwiderte er ihren Blick ebenso sauer, dann hob er die Hände in die Höhe. „Weißt Du was? Ich muss mich nicht vor Dir rechtfertigen. Ich bin nun mal so! Ich halte Frauen die Türe auf, ich rücke ihnen den Stuhl zurecht, ich helfe ihnen in die Jacke und stell Dir vor, ich mache Ihnen Tee und bestelle ein Taxi! Bislang hat sich nur noch keine darüber beschwert, außer Dir.“
„Soll das heißen ich bin zickig?“
„Genau das! Du bist zickig und oberflächlich und unglaublich arrogant wenn es darum geht an mir rumzunörgeln.“
„Ich bin arrogant? Du schweigst doch ständig so überheblich vor Dich hin!“
„Das liegt vielleicht daran, dass ich einfach zurückhaltend bin!“

Kate war so verblüfft darüber, das er immer lauter geworden war, das sie ihn einen Moment lang sprachlos ansah. Ein dumpfes Schuldgefühl breitete sich in ihr aus. Sie hätte ihn nicht so dafür anfahren sollen, dass er ihr die Türe aufgehalten hatte, schließlich hatte er sie nicht mit Absicht dagegen laufen lassen. „Okay, okay. Es tut mir leid.“ Erwiderte sie schließlich kleinlaut.
„Wie bitte?“
„Du hast mich schon verstanden.“
Er hatte sie tatsächlich verstanden. Allerdings hatte er nicht damit gerechnet, dass sie klein beigeben und sich sogar entschuldigen würde. Abwartend ob sie doch noch was sagen würde sah er sie an. Ralph griff vorsichtig nach ihrem Arm als sie nichts sagte. „Das gibt einen Blauen Fleck.“
„Das weiß ich auch!“ erwiderte sie heftig. Nicht jedoch, weil sie sich schon wieder streiten wollte, sondern weil er so vertraulich nach ihrem Arm gegriffen hatte. Kate senkte den Blick und sah auf seine Hand an ihrem Arm hinunter, ehe sie ihren Arm zurückzog und erneut über die Stelle rieb, an der sich langsam ein blauer Fleck bildete. „Danke für die Blumen.“
Ralph sah auf, als sie ihren Arm zurückzog und sah sie überrascht an. Erst entschuldigte sie sich und jetzt bedankte sie sich für die Blumen. Er räusperte sich und zog seine Hand zurück. „Wir sollten reingehen.“
Kate zögerte einen Moment ehe sie nickte, ihr war aufgefallen, dass er ihr auswich. Vielleicht war es aber ganz gut so. Sie hatten beschlossen das alles zu vergessen und es hatte keinen Sinn das alles wieder aufzuwärmen. Weder die Nacht, noch die Einladung, noch die Blumen. „Halt mir aber nicht wieder die Türe auf! Ich kann das selber!“
Bevor er etwas sagen konnte, hatte sie die Türe geöffnet und das Lokal betreten. Kopfschüttelnd folgte er ihr, musste trotzallem aber grinsen. Immerhin hatte sie es ganze 5 Sätze lang ausgehalten nett zu ihm sein. 5 Sätze waren eindeutig ausbaufähig. Vor allem weil er noch einmal dieses verlegene Lächeln sehen wollte.


Nach dem Missgeschick mit der Türe, hatte er ihr bewusst nicht den Stuhl zurechtgerückt und hatte sich auch ansonsten ziemlich zurückgehalten. Stattdessen hatte er sich darauf verlegt, Kate zu beobachten. Abgesehen von der Nacht vor ein paar Wochen, war es das erste Mal das sie Zeit miteinander verbrachten.
In den paar Jahren die sie sich jetzt kannten, hatten sie nie mehr als nötig miteinander gesprochen. Selbst als Jason sie ihm damals vorgestellt hatte, war sie nicht sonderlich gesprächig gewesen. Danach hatten sie sich nur ab und zu mal gesehen und von mal zu mal war ihre Abneigung ihm gegenüber stärker geworden.
Er sah ihr zu, wie sie lachend den Kopf zurückwarf, wild mit den Händen wedelte und Jason etwas erzählte. Ralph räusperte sich, als er bemerkte, das er keine Ahnung hatte von was die beiden eigentlich sprachen. Irgendwann zwischen dem Beobachten und seinen Gedanken hatte er völlig den Faden verloren.

Ralph griff nach seinem Glas, trank einen Schluck Wein und versuchte zu verstehen um was es ging.
„Jedenfalls bin ich zu groß für eine Elfe und alles andere macht keinen Sinn, wegen dem Job bei den Dreharbeiten.“ Erzählte Kate gerade und er schloss daraus, dass es um die beiden neuen Stücke am Theater ging.
„Du würdest wirklich eine alberne Elfe abgeben.“ Lachte Jason auf und legte ihr entschuldigend eine Hand auf den Arm.
„Nicht so albern wie Du.“ Kate schlug grinsend nach seiner Hand und schob sie sich vom Arm. Als ihr Blick auf Ralph fiel, fiel ihr auf, dass er immer noch nichts gesagt hatte. Seit sie das Lokal betreten hatten, hatte er kein Wort gesagt. Stattdessen, hatte er sie die ganze Zeit beobachtet.
Es war ihr jedesmal aufgefallen, wenn sie ihn zufällig angesehen hatte. Und jedesmal hatte sie sofort wieder weggesehen. Selbst wenn man Ralph nicht gut kannte, war nicht zu übersehen, dass er über irgendetwas nachdachte. Und sowohl dieses Nachdenken, als auch die Tatsache, dass er sie beobachtete führte dazu, dass sie sich mehr und mehr unter seinem Blick unwohl zu fühlen begann.
Nervös kratzte Kate sich im Nacken und tat schließlich das erstbeste das ihr einfiel. Sie trank einen Schluck Wein, räusperte sich und schob ihren Stuhl zurück. „Entschuldigt mich.“
Kaum hatte sie den Stuhl zurückgeschoben, als Ralph ebenfalls aufstand. Einen Moment lang sahen sie sich über den Tisch hinweg an, ehe er sich wieder setzte. „Entschuldige.“
„Führe mich nicht in Versuchung alle 2 Minuten aufzustehen!“ grinste Kate ihn so offen an, dass er sie verblüfft anstarrte. Hatte sie tatsächlich eben einen Scherz gemacht? Der Zusammenstoß mit der Türe schien doch heftiger gewesen zu sein, als es ausgesehen hatte. Auch wenn er sich nicht vorstellen konnte, das der Zusammenprall solch eine Auswirkung auf ihre Laune haben könnte.

„Sag mal bist Du am Samstag noch in London?“
„Ich denke schon, warum?“ Ralph wandte den Blick wieder Jason zu und sah ihn fragend an.
„Lily´s Geburtstagsparty.“ Grinsend lehnte er sich auf seinem Stuhl zurück und zuckte mit den Schultern. „Ich konnte sie überreden, Dir keine von diesen rosanen Blümchen Einladungen zu schicken, wenn ich Dich dafür frage. Oder besser gesagt anflehe.“
Beide Männer grinsten sich an. Denn beide wussten, das Jasons kleine Tochter einen ausgesprochenen Narren an Ralph gefressen hatte, und er momentan der Favorit war, wenn es darum ging, wen sie einmal heiraten wollte. Und wie er bei seinem letzten Besuch festgestellt hatte, kam er sogar noch vor dem Prinzen aus Aschenputtel in Frage.
„Ich komm gerne.“
„Prima!“ Zufrieden trank sein Freund einen Schluck Wein. „Dann ist Kate auch nicht so alleine. Emma hat sich Sorgen gemacht, das sie sich blöd vorkommen könnte, mit all den Kindern und Eltern und so. Du weißt schon.“
Keuchend verschluckte er sich an seinem Wein und hustete. Entsetzt sah er auf. „Wie meinst Du das?“
„Naja, Du bist alleine, Kate ist alleine…“ Jason beugte sich vor und klopfte ihm mit der flachen Hand auf die Schulter. „Ihr müsst ja nicht gleich heiraten. Aber bevor ihr beide alleine rumsitzt…“
„Wenn Du mich verkuppeln willst, warst Du die längste Zeit mein Freund!“
„Keine Sorge! Ich werde mich hüten.“ Grinsend verzog er das Gesicht und sah Ralph an. „Falls es Dich beruhigt, Emma hat mir mit Scheidung gedroht, wenn ich mich in Kates Liebesleben einmische.“
„Beruhigend.“ Erwiderte Ralph trocken. In Anbetracht der Tatsache, dass Jason keine Ahnung hatte, was zwischen ihm und Kate passiert war, beruhigte es ihn keineswegs. „Weiß Kate es schon?“
„Nein. Aber ich bin sicher sie freut sich.“
„Bestimmt. Ich bin sicher, sie kann es genauso wenig erwarten wie ich.“
Nach oben Nach unten
Gesponserte Inhalte





As long as you´re Mine Empty
BeitragThema: Re: As long as you´re Mine   As long as you´re Mine Empty

Nach oben Nach unten
 
As long as you´re Mine
Nach oben 
Seite 1 von 1

Befugnisse in diesem ForumSie können in diesem Forum nicht antworten
 :: Spielhalle :: Fan Fictions-
Gehe zu: